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Frauenheilpflanzen Teil 5 - Artemisia

Heike Schmidt • 8. September 2021

Beifuß (Artemisia vulgaris)


Die Pflanze begegnet uns sowohl in Gärten, als auch an vielen Wegrändern. Der deutsche Name Beifuß erhielt das Kraut, weil Wanderer es sich in die Schuhe legten, um Kraft und Ausdauer für längere Wegstrecken zu erhalten. Bereits römische Legionen hatten sich das Kraut auf diese Art zu Nutze gemacht. In Europa und Asien hat Beifuß eine sehr lange Tradition. Die griechische Göttin Artemis, von der das Kraut seinen Namen geerbt hat, galt als Göttin, die den Frauen während der Geburt Beistand leistete.



Wirkung


Beifuß hat eine wärmende und durchblutungsfördernde Wirkung auf die Unterleibsorgane und regt die Gebärmutter sowie die Eierstöcke an. Dadurch sollen sich Probleme im Zyklus verbessern und die Menstruation reguliert werden. Auch bei Beckenbodenschwäche kann Beifuß zum Einsatz kommen und unterstützend und kräftigend wirken. Gerade bei Frauen, die Probleme mit dem Eisprung haben können von der besonderen Wirkung des Beifuß profitieren. Beifuß fördert den Eisprung und zudem auch die Libido.

Die Pflanze besitzt zudem entzündungshemmende Eigenschaften, haben antioxidative Wirkung, lindern Krämpfe und bekämpfen krankheitsauslösende Mikroben wie Parasiten, Bakterien und Pilze.



Zum Einsatz kommt Beifuß auch bei Magen-Darm-Beschwerden, gerade Darmparasiten wie Würmer bekämpft das Kraut sehr erfolgreich. Aber auch die Leber- und Gallenfunktion werden unterstützt.

 


Anwendung


Beifuß als Frauenheilpflanze ist sehr vielseitig einsetzbar. Besonders positive Wirkungen wurden in den nachfolgenden Anwendungsgebieten erzielt.


  • hormonelle Störungen
  • zur Förderung der Durchblutung der Eierstöcke
  • bei chronische Blasen- und Vaginalinfekten
  • Amenorrhoe
  • PCOS
  • Post-Pill-Syndrom
  • Beckenbodenschwäche, Gebärmuttersenkung
  • Blasenschwäche
  • nach der Geburt unterstützend bei der Rückbildung der Gebärmutter
  • zur Anregung des Milchflusses
  • Endometriose


In den meisten Fällen wird Beifuß als Tee oder als Bestandteil von Teemischungen verabreicht. Häufig kommen aber auch Tinkturen, Balsam oder Kräuteröle zum Einsatz. Die Kräuteröle eignen sich besonders gut für Massagen oder wärmende Fußbäder.


Zur Förderung eines erholsamen Schlafs, ist ein Beifuß-Fußbad besonders zu empfehlen. Hierzu kann man eine handvoll Beifuß in einem Teebeutel mit heißem Wasser übergießen, es ca. 10 Minuten ziehen lassen und dann soviel kaltes Wasser dazugeben, dass es ein angenehm temperiertes Fußbad gibt.



Hinweise


In der Schwangerschaft darf Beifuß auf keinen Fall eingenommen werden, da er in höherer Dosierung und möglicherweise unter Wechselwirkung mit anderen Heilpflanzen Blutungen auslösen kann.


Beifuß ist dafür bekannt Allergien auszulösen, Überdosierungen können zudem zu Hautausschlag oder Hustenanfällen und Luftnot führen.


Früher konnte man sich in Apotheken häufig individuelle Kräuterteemischungen zusammenstellen lassen. Heute bietet das kaum noch eine Apotheke an, weil die Nachfrage zu gering ist und es sich für die Apotheken nicht mehr lohnt. Es gibt aber noch wenige Apotheken, die sowas noch anbieten, z.B. die Klöster Apotheke in München. Vielleicht hast du Glück und findest eine Apotheke in deiner Nähe.

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