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Die Brennnessel (Urtica dioica)

Heike Schmidt • 22. April 2021

Die Brennnessel (Urtica dioica)

Die Brennnessel wächst häufig an Wald- und Wegesrändern. Jeder kennt sie und jeder hat sich schon mindestens einmal in seinem Leben an ihr die Finger „verbrannt“. Viele wissen um ihre Besonderheit als Heilpflanze, jedoch trauen sich die wenigsten an sie heran. Dabei ist sie vielseitig einsetzbar und schmeckt sehr angenehm würzig.


Verwertet werden vor allem die jungen Triebspitzen, die zwischen März und Mai gesammelt werden können und die Samen, die ab ca. Ende August reif sind. Die älteren Blätter sind zwar noch verzehrbar, aber geschmacklich nicht mehr zu empfehlen, sie verlieren ihre Würze und werden zäh. Allerdings werden die Brennnesseln an manchen Stellen zurückgeschnitten bzw. abgemäht. Danach dauert es nicht lange, bis das robuste Kraut wieder neue Triebe entwickelt, sodass auch eine zweite Ernte im Jahr möglich wird. Es lohnt sich also die Augen offen zu halten. Ich verbinde meine Ausflüge in die Natur immer damit, einige Wildpflanzen kennen zu lernen und zu sammeln, gerade auch für Kinder macht es jeden Sonntagsspaziergang noch ein wenig spannender.


Wer Brennnesseln sammeln möchte, der kann sich ein paar Handschuhe einpacken. Es ist zwar möglich die Brennnesselblätter anzufassen, ohne sich „zu verbrennen“ (von unten nach oben, sodass man die Härchen in Wuchsrichtung nach oben streicht), wenn man aber einen kleinen Vorrat sammeln möchte, lässt es sich nicht verhindern, dass man trotzdem häufiger gestochen wird, was die Fingerkuppen sehr in Mitleidenschaft ziehen kann. Beim Kochen bzw. Übergießen mit heißem Wasser werden die Brennhaare übrigens vollständig zerstört. Auch roh ist die Brennnessel z.B. in Salaten genießbar, wenn man die Brennhaare vorher mit einem Nudelholz „abrollert“.

Ab ca. Ende August sind dann die kleinen, nussig schmeckenden Samen der Brennnessel ausgereift. Diese sind getrocknet oder geröstet hervorragend als Gewürz für fast jede beliebige Speise geeignet. Sowohl Blätter als auch Samen lassen sich optimal für den Winter einlagern, um so noch länger von den vielen Vorteilen der Brennnessel zu profitieren.

 

Inhaltsstoffe

Bereits in der Antike wusste man um die positive Wirkung der Brennnessel. Die gehackten Brennnessel-Blätter wurden als eine Art Pflaster bei offenen Wunden verwendet. Heutzutage wird die Brennnessel auch bei Heuschnupfen, Allergien und Arthritis eingesetzt.


Die Brennnessel enthält viele sekundäre Pflanzen- und Mineralstoffe, die sich äußerst positiv auf den menschlichen Organismus auswirken können. Unter anderem Flavonoide, die antioxidativ, antientzündlich, antikanzerogen und antiallergisch wirken. Die Brennnessel ist zudem reich an Magnesium, Kalzium, Silizium, Vitamin A und C. Sie enthält in etwa 4 Mal soviel Vitamin C wie eine Zitrone und etwa 5 Mal so viel Magnesium wie Salat.


Auch zum Stillen von Blutungen bei Wunden kann sie eingesetzt werden oder zur Regulation bei sehr starken Monatsblutungen. Der Verzehr der Samen wirkt sich zudem positiv auf die Leberfunktionen aus.

 

Zubereitung

Am Bekanntesten dürfte die Verwendung der Brennnessel als Teezubereitung sein. Die Blätter gibt es auch häufig zu kaufen. Die Brennnessel fördert den Harnfluss und sorgt so für die vermehrte Ausscheidung von Bakterien und Giftstoffen. Daher wird sie gerne – vor allem im Frühjahr als Kur eingenommen. Um eine stärkere Wirkung zu erzielen, sollte über einen Zeitraum von ca. 30 Tagen täglich 2-3 mal eine Tasse Brennnesseltee oder Saft getrunken werden.

Die Brennnesselblätter können auch in Suppen verwendet werden, als Spinatersatz, als Beigabe in Salaten, im Kräuterquark, als Pesto, als Gewürz, für grüne Smoothies oder zum Grünfärben von Nudelteig… der Kreativität sind an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt.


Schreibe mir gerne eine Nachricht, wenn Du Dich für gesunde, natürliche Nahrungsmittel interessierst.



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