Die Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
Die Schafgarbe ist in Europa sehr häufig anzutreffen und zählt wohl zu den bekanntesten und Heilpflanzen in der Naturheilkunde. Traditionell gilt sie als Wundheilkraut. Bekanntheit erlangte sie bereits im Altertum als „Soldatenkraut“, da sie häufig zur Blutstillung bei Kampfverletzungen verwendet wurde. Aber die Schafgarbe hat noch weitere Beinamen, sie wird häufig z.B. auch als „Frauenkraut“, „Allheilkraut“ oder „Bauchwehkraut“ bezeichnet, was auf die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Pflanze hinweist.
Sie wächst bevorzugt auf Wiesen, Weiden sowie an sonnigen Wegrändern. Jüngere Blätter schmecken noch recht mild-würzig und lassen sich daher gut in Salaten, Suppen und Quarkspeisen verarbeiten. Die Blätter werden mit der Zeit allerdings immer bitterer, sodass die älteren Blätter und die Blüten am besten als Tee getrunken werden. Eingesetzt wird sie aber gerade aufgrund ihres sehr bitteren Geschmacks auch in der Herstellung von Bittertropfen, die sich bekanntlich positiv auf den Magen-Darm-Trakt auswirken und somit zur Verbesserung der Verdauungsvorgänge beitragen.
Aber auch folgende Eigenschaften werden der Schafgarbe zugetragen:
Obwohl die Schafgarbe recht vielseitig in ihrer Anwendung ist, konzentriere ich mich in diesem Beitrag auf ihre positive Wirkung im Bereich der Frauenheilkunde. Die Schafgarbe ist nämlich gerade auch für ihre regulierenden Eigenschaften bekannt, was den weiblichen Zyklus betrifft.
Schafgarbe als Frauenheilpflanze
Schon früh war die positive Wirkung der Schafgarbe bei Frauenbeschwerden bekannt. Bekannt ist sie ebenfalls für ihre äußerst gute Verträglichkeit. Neben ätherischen Ölen, Bitterstoffen und Gerbstoffen enthält die Pflanze nennenswerte Anteile an Salicylsäure, die vor allem eine schmerzlindernde Wirkung hat. Die Schafgarbe enthält zudem einen hohen Anteil an sogenannten Phytohormonen, diesen wird eine progesteron-artige Wirkung nachgesagt, daher wirken sie ausgleichend bei Östrogendominanz bzw. Beschwerden, die in diesem Zusammenhang auftreten. Wenn du Probleme mit PMS oder Periodenkrämpfen hast, fang doch mal an ein paar Tage vor dem Einsetzen deiner Periode, 2 Tassen Schafgarbentee zu trinken. Sobald deine Periode einsetzt, erhöhst du auf 3 Tassen pro Tag, die ersten Tage der Periode kannst du damit weiter machen, dann pausiere aber bitte bis kurz vor der nächsten Periode.
Die Schafgarbe unterstützt die natürliche Regulation des Menstruationszyklus. Zum Einsatz kommt die Schafgarbe in der Frauenheilkunde beifolgenden zyklusbedingten Beschwerden:
Hilfreich ist die Schafgarbe aber aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung auch bei Blasenentzündung.
Der aufmerksame Leser bzw. die aufmerksame Leserin wird sich nun vielleicht die Frage stellen, wie es sein kann, dass die Schafgarbe bei zu starken und bei zu schwachen Blutungen eingesetzt werden kann? Ist das nicht ein Widerspruch?
Das ist eine sehr gute Frage. Wissenschaftlich konnte noch nicht geklärt werden, wie das genau funktioniert. Die Jahrtausende lange Erfahrung zeigt aber, dass viele Heilpflanzen die Eigenschaft besitzen generell regulierend zu wirken, also Missverhältnisse im Organismus ausgleichen, egal ob ein zu viel oder ein zu wenig vorhanden ist. Und genau deswegen sind Heilpflanzen so spannend und haben es durchaus verdient wieder vermehrt eingesetzt zu werden.
In den meisten deutschen Regionen kann man die Schafgarbe in der Natur sehr häufig antreffen. Wenn man sich gut auskennt, kann man die Pflanze auch selbst sammeln, sollte sich aber sicher in Bezug auf eindeutige Bestimmung sein. Ansonsten bitte lieber auf Präparate aus der Apotheke oder ausgewählten Kräutergeschäften zurückgreifen.
Für eine gute Produktqualität spricht es, wenn der Hersteller den Sammelzeitpunkt und den Anbauort angibt. Die beste Jahreszeit für die Ernte der meisten Wildpflanzen ist das Frühjahr und der Sommerbeginn. Zudem sollten die Produkte in aromaversiegelten Verpackungen geliefert werden.
Wer Schafgarbe selbst im Garten anbauen möchte, sollte beim Kauf des Saatgutes immer auf den botanischen Namen „Achillea millefolium“ achten, um sicher zu stellen, dass man auch eine Pflanze erhält, die tatsächlich die natürlichen Wirkstoffe enthält und nicht eine künstliche Züchtung - die zwar vermutlich nicht schadet - aber eben auch nichts nützt.
Nebenwirkungen
Allergiker, die auf Korbblütler reagieren, sollten von der Einnahme der Schafgarbe absehen. Ebenso sollten Schwangere nicht zur Schafgarbe greifen, da sie dafür bekannt ist Wehen auszulösen. Natürlich kann das im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft auch durchaus gewünscht sein, daher ist es zu empfehlen, die Einnahme von Schafgarben-Präparaten mit einem Arzt oder Heilpraktiker abzustimmen.
Vorsicht beim Ernten: Der Schafgarbensaft kann bei empfindlichen Menschen in Verbindung mit Sonnenlicht Hautreizungen verursachen.
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